Verheiratet! - Wie meine Hochzeit lief und was ich daraus gelernt habe

Über 120 Hochzeiten habe ich nun bereits als DJ gespielt und jetzt war es endlich soweit: Endlich durfte ich auch heiraten!

Wie viele Paare mussten wir aufgrund von Corona die Feier verschieben, eigentlich hätten wir uns schon letztes Jahr das JA-Wort gegeben.

Wer so viele Hochzeiten gesehen hat wie ich, hat natürlich auch gewisse Vorstellungen und ich muss sagen, sie wurden übertroffen, hier die Details:


Location

Da viele Verwandte und einige unserer Freunde in Deutschland (und darüber hinaus) verstreut sind, war es uns besonders wichtig, dass alle Gäste (die wollten) die Möglichkeit haben direkt im Ort bzw. in der Location zu übernachten.

Wer 6 Stunden Autofahrt auf sich nimmt, der soll wenigstens etwas trinken können und sich nicht nach Ende der Hochzeit nochmal ins Auto setzen müssen, so war unser Gedanke.

Daher haben wir uns das Hotel Lindenmühle in Bad Berneck ausgesucht. Schon beim Erstgespräch waren wir überzeugt: Frau Hartl und Team wissen genau, was sie tun und das wird unsere Hochzeitslocation.

Da die Location so attraktiv ist, mussten wir jedoch auf einen Freitag ausweichen, da alle Samstage im Sommer bereits belegt waren, am Ende hat dies aber keine Rolle gespielt.

Den Kuchen und die Deko haben wir bereits am Vortag geliefert, so konnten wir uns ganz auf unsere Trauung konzentrieren.


Musik

Hätte ich 10 Euro von jedem bekommen, der gefragt hat, wer eigentlich auf meiner Hochzeit spielt oder ob ich selbst spiele, wäre die Hochzeits fast bezahlt gewesen :D.

Als Wedding DJ war mir die Party bzw. Musik natürlich sehr wichtig und ich habe sehr klare Vorstellungen, wie das meiner Meinung nach “richtig” ist.

Daher war klar, einem Kollegen kann ich das nicht aufs Auge drücken, schließlich hat jeder Wedding DJ seinen eigenen Stil und möchte nicht gänzlich seine Überzeugung über Bord werfen.

Daher habe ich mich entschieden meinen Kumpel und DJ, Jonathan damit zu beauftragen. Er war bereits bei einigen Hochzeiten auf denen ich gespielt habe und ist mittlerweile selbst gut gebucht.

Wir haben im Vorfeld sehr viel über die Musik gesprochen und ich habe ihm viel Musik vorbereitet. Er hat dann passend zur Stimmung die richtigen Titel gewählt, perfekt.


Fotograf

Uns war von Anfang klar: Wir brauchen keine Ganztagesreportage, Hochzeitsbilder und ein paar Bilder mit der Familie reichen uns völlig, aber die müssen natürlich super werden.

Wir haben uns dann für Ronja Möchel (http://www.ronjamoechel.de/) entschieden, die uns super beraten hat.

Normalerweise werden Fotos ja am Nachmittag gemacht, irgendwo zwischen Kaffee/Kuchen und Abendessen. Das Brautpaar ist dann für 1,5 bis 2 Stunden verschwunden, selten sogar noch länger. Das wollten wir nicht, wir wollten Zeit für unsere Gäste haben und haben uns daher für eine unromantische Variante entschieden: Fotos schon vor dem Standesamt/kirchlicher Trauung.

Sicherlich nicht für jedes Paar die optimale Wahl, aber wir waren sehr froh darüber. Direkt nach dem “Getting Ready” sind wir mit Ronja zum Shooting gefahren.

Scheinbar haben wir uns gut angestellt, schließlich waren wir nach einer dreiviertel Stunde eigentlich schon fertig, haben dann aber noch einige Fotos gemacht.

Später hat mein Kumpel noch Fotos mit der Drohne gemacht.

Standesamt

Die Bürgermeisterin der Stadt Marktleuthen, Sabrina Kästner, hat uns getraut und hat sich dabei mindestens so sehr gefreut wie wir. Eine halbe Stunde schöner Zeremonie und wir waren Mann und Frau.


Kirchliche Trauung

Die kirchliche Trauung haben wir direkt danach vollzogen. Hier kann man natürlich darüber diskutieren, ob man Standesamt und Kirche an einem Tag machen sollte, für uns aber die richtige Entscheidung. So hatten wir beide emotionale Momente an einem Tag und Pfarrer Haska aus Marktleuthen ist auch perfekt auf unsere Wünsche eingegangen, sogar eine CD mit Evergreens gab es als Geschenk.


Brautauto/Fahrt nach Bad Berneck

Obwohl ich autoaffin bin, haben wir uns gegen einen gemieteten Oldtimer und gegen selbst fahren entschieden. Mein Kumpel (und DJ, da habe ich einige :D) Chris, selbst erfahrener Hochzeits-DJ, hat uns im VW Arteon chauffiert, wir saßen hinten und haben uns an diesem warmen Augusttag besonders über die Klimaanlage gefreut. Leider sind aber einige eine andere Strecke gefahren und haben uns damit überholt, hier hätte ich wohl vorher die Route kommunizieren sollen, upsi.


Sektempfang

Die Lindenmühle hat uns direkt bei Ankunft mit einem gereichten Sekt und Brot/Salz begrüßt, weiter gings mit dem Sektempfang für die Gäste im Außenbereich. Leckere Häppchen, Sekt, Wasser und 0,33er Bayreuther Hell in einer Eisschale standen für die Gäste bereit. So musste auch keiner auf sein Bier warten, sondern konnte direkt zugreifen, super gelöst.


Kaffee und Kuchen

Wegen der diesjährigen Wespenplage haben wir Kaffee/Kuchen nach drinnen verlegt, so konnte jeder in Ruhe seinen Kuchen/Torte/Kaffee genießen. Wo andere Paare jetzt zum Shooting geflüchtet wären, hatten wir Zeit für unsere Gäste, Bilder waren ja schon im Kasten und wir konnten mit den Gästen ins Gespräch kommen.


Abendessen

Als großer Buffetfan mit meinen gewöhnungsbedürftigen Kombinationen aus Fleisch/Fisch und Beilagen, hätte ich mich für Buffet entschieden, habe aber meiner Frau nachgegeben und wir haben Menü gewählt.

Ich bin sehr gut satt geworden und die Anrichtung am Teiler war erste Sahne, Gutesser könnten aber das Nachsehen haben, sollten die Portionen mal nicht ausreichend sein.

Hier solltet ihr überlegen ob euch der edel angerichtete Teller wichtiger ist oder ob ihr lieber quer durch die Gerichte probieren wollt (Buffet).

Einlagen/Spiele/Reden

Hochzeits-DJ und Hochzeitsspiele sind natürlich Feinde, zumindest manchmal. Oft sind die Spiele immer gleich kreativlos oder gar peinlich. Einen Hochzeitsveteranen wie mich, kann daher keine “Reise nach Jerusalem” noch vom Hocker hauen.

Unseren Trauzeugen haben wir das klar kommuniziert und die Trauzeugin zum Game Master ernannt, das würde ich auch jedem raten.

Die Folge: Keine peinlichen und ausgelutschten Spiele, sondern eine sehr emotionale Rede, ein persönlicher Song für uns und ein Schauspiel, wie wir uns kennengelernt haben. Ich hatte nicht selten Tränen in den Augen und war beeindruckt von so viel Kreativität und Engagement der Trauzeugen und Verwandten.

Was nicht heißt, dass ich komplett gegen Spiele bin. Wir wollten nur einfach keine, so manche Gesellschaft kann davon durchaus profitieren, ein bisschen Programm ist immer sinnvoll. Daher empfehle ein bis drei Einlagen (Spiele, Reden etc.), sonst wird es zu viel.

Solltet ihr Trauzeugen sein und dies lesen: Umso persönlicher die Einlage umso schöner für das Brautpaar. Redet aber in jedem Fall mit dem Brautpaar über deren Vorstellungen.

Brautentführung

Kurz gesagt: Gab es nicht. Auch hier haben wir uns bewusst dagegen entschieden. Und auch hier muss ich sagen: Ich bin kein Fan von Brautentführungen. Hier die Gründe: Brautentführungen dauern oft deutlich länger als geplant und enden manchmal sogar mit einem viel zu betrunkenem Brautpaar. Alle kommen gut gelaunt zurück, aber dann folgt erst einmal das ruhige Abendessen und alle nüchtern aus.

Wenn ihr euch für eine Brautentführung entscheidet, dann haltet sie kurz und engagiert am besten einen “Quetschenspieler”, der währenddessen Stimmung macht. Eine halbe Stunde/Stunde reicht völlig und am Ende war es kurzweilig und keiner fällt alkoholisch aus.

Eröffnungstanz/Party

Zuerst wollten wir einen Wiener Walzer inkl. Choreografie tanzen, dies haben wir dann aber mangels zu wenig Übungsstunden verworfen, hier habe ich gelernt: Fangt früh mit dem Eröffnungstanz an, wenn ihr eine Choreografie oder Show plant und übt REGELMÄßIG.

Unsere Lösung: Ein Discofox zum Song “Vance Joy - Fire and the flood”, hier haben wir lediglich zwei neue Elemente dazugelernt und der Tanz saß nach 3 mal üben. Man muss es sich ja nicht zu schwer machen, oder?
Geklappt hat das am Ende super, kleiner Geheimtipp: Die Musik beim Eröffnungstanz ist so laut, dass ihr auch während dem Tanz miteinander reden könnt und dürft. Meine Frau hat mir die nächste Tanzfigur angesagt (schlechtes Gedächtnis) und die habe ich dann gemacht, top ergänzt!

Die Party war dank guter musikalischer Vorwauswahl und dem Gespür von Jonathan, trotz Hitze, ausgelassen, um 2 haben wir dann aber die Party mit “Don’t stop believing” beendet, wir waren einfach kaputt!

Specials und mehr

Natürlich habe ich alles an Technik aufbauen lassen, was mein Lager hergab. Neben der Fotobox mit Druck kam auch eine Ambientebeleuchtung zum Einsatz. Die Locationwar also top eingeleuchtet und die Gäste konnten sich bei Langeweile mit der Fotobox vergnügen.

Musik gabs per Bluetooth sowohl draußen, als auch im Speisesaal. An der Tanzfläche sorgte mein HK Polar 12 Säulensystem für kraftvolle Bässe. So war alles beschallt und überall Mikrofone verwendbar.

Gastgeschenke hatten wir nicht, wenn ihr aber überlegt was ihr schenken wollt ein Geheimtipp: Eine gute Seife! Kann man immer brauchen, riecht super und verzeiht einem auch, wenn man sie 2 Wochen im Auto vergisst.

Ihr wollt noch mehr wissen? Schreibt mir gerne eine Nachricht :)